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Das Vorbild, der Bahnhof Winnenden
Die Anlage baue ich frei nach dem Vorbild des Bahnhofs Winnenden.
Dieser liegt an der Bahnstrecke (Stuttgart -) Waiblingen - Backnang (-
Nürnberg). Der Abschnitt von Waiblingen bis Hessental ist auch unter dem Namen
Murrbahn bekannt. Seine Streckenlänge beträgt 67,86 km. Zur
Murrbahn gehören auch die beiden Bahnlinien von Beihingen nach
Ludwigsburg (5,13 km) und von Bietigheim über Beihingen nach Backnang
(25,72 km). Bei letzterer ist der Abschnitt Bietigheim - Beihingen aber
nach Zerstörungen im Jahre 1945 nicht mehr in Betrieb genommen worden.
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Der Abschnitt Waiblingen - Backnang wurde am 26. Oktober 1876
eröffnet und war damals noch einspurig. Der größte Kunstbau ist die Remsbrücke
bei Waiblingen-Neustadt. Die Abbildung von einer Belastungsprobe der
Brücke hat es 1930 sogar als Kalenderblatt in den legendären Reichsbahn-Kalender
geschafft (Blatt für den 8. bis 10. September 1930).
Zwei Höhepunkte des Bahnverkehrs auf dieser Strecke dürften unbestritten die ab 15. Mai 1936
(vorbei)fahrenden Fliegenden
Züge und ab 1939 der Einsatz von stromlinienverkleideten Dampfloks
der Baureihe 03.10 vor den Schnellzügen der Relation Stuttgart-Nürnberg
sein.
Am 26. Oktober 1965 wurde der zweigleisige
Ausbau und die gleichzeitige Elektrifizierung der Strecke von
Waiblingen bis Backnang gefeiert. Da der Fahrdraht in Richtung Nürnberg
aber erst ab Juni 1996 durchgängig war, mussten bis dahin die Fernzüge
mit Dampfloks und später Dieselloks bespannt werden. Somit war der
elektrische Betrieb bis dahin nur den Nahverkehrszügen und der S-Bahn
vorbehalten.
Heute halten hier in
Winnenden die S-Bahnen der Linie S3 sowie die Regionalexpresszüge
Stuttgart - Nürnberg. Für Ortskundige und auch Unkundige folgen ein paar Bilder und Beschreibungen vom
Winnender Bahnhof (Stand 7. Juni 2006). Es gibt aber auch noch einige offene Fragen
zum früheren Zustand. Wer kann helfen?
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Das Bahnhofsgebäude Winnenden von der Straßenseite aus gesehen. Im
Modell werde ich es durch den Bahnhof Bad Nauheim der Firma Kibri
ersetzen, der stilistisch sehr ähnlich ist. Dass dieser Bahnhof im
Modell größer ist, weil er links und rechts Anbauten besitzt, stört
mich nicht - ganz im Gegenteil: Hier spiegelt sich mein Wunschdenken
wieder: "Wie sähe der Bahnhof heute aus, wenn der Bahnverkehr seit
den 50er-Jahren nicht zurückgegangen wäre, sondern sich
weiterentwickelt hätte". Na ja, Träume sind ja erlaubt!
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Hier die Bahnsteigseite das Winnender Bahnhofs mit Gleis 1 und dem
Dach des Mittelbahnsteigs (dieser verdeckt das Gleis2), aufgenommen von
der neuen Fußgängerbrücke aus. Auch der Bahnhof Bad Nauheim hat auf
der Bahnsteigseite die gleiche Überdachung. Rechts oben die Ausfahrt
Richtung Schwaikheim / Waiblingen / Stuttgart. |
Die auf dem Anlagenplan linke Brücke führt über die L1847. Die
Bahnstrecke ist die in Richtung Backnang. Dieses Bild ist aus Richtung
Winnenden kommend aufgenommen. Auf dem Anlagenplan geht's nach oben in
Richtung Winnenden (Leutenbacher Straße), nach unten geht's nach
Leutenbach (Winnender Straße).
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Die auf dem Anlagenplan rechte Brücke führt über die Schwaikheimer
Straße. Die Bahnstrecke führt in Richtung Waiblingen. Der
Fotostandpunkt befindet sich auf der Seite des Bahnhofsgebäudes, also
ebenfalls aus Richtung Winnenden kommend. |
Das Gebäude, das auf dem Anlagenplan ein rotes Dach besitzt, soll
der alte Güterschuppen sein. Dieser wurde renoviert und wird jetzt als
Feuerwehrmuseum genutzt. Das Ladegleis vor dem Schuppen existiert noch,
ist aber nicht mehr zugänglich, da dort heute ein Fußweg auf dem
Höhenniveau des Hochbahnsteigs verläuft, wie auf der oberen Abbildung
zu sehen ist. Das Gleis wurde beim Bau einfach zugeschüttet.
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Die beiden Freiladegleise, im Anlagenplan oben zu finden, sind
abgebaut. Früher wurden hier die u.a. Kohle- und Ölwagen entladen.
Heute befindet sich hier der P+R-Parkplatz. |
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Das Gleis vor dem Schuppen links
unten im Anlagenplan ist die Trafoverladung.
Auch wenn das Bild von der "herausgesägten" Weiche (siehe
Bild rechts oben) vermuten lassen würde, dass es sich um ein nicht mehr
benutztes Gleis handelt, der irrt (so auch ich): Wie ich Ende März 2009
von Herrn Jöstingmeier und Herrn Zander fast zeitgleich erfahren habe,
nennt man sowas eine Zigeunerweiche oder Schlafende Weiche.
Da ein Großtransformator nach Plan nur ca. alle 25 Jahre oder im seltenen Fall eines
auftretenden Schadensfalles auszuwechseln ist, würde in der Zwischenzeit eine vollständige Weiche mit den beweglichen Teilen viel Kosten und Verschleiß
verursachen, aber keinen Gegennutzen in dieser Zeit haben, da ja kein Verkehr auf dem Abzweig stattfindet.
So ist in der Regel alle 6 Monate eine Vermessung (Weichenprüfung) vorgeschrieben,
denn die Stöße beim Befahren des Herzstückes tun im Grunde dem Gleiskörper und den Fahrzeugen nicht gut. Und die Fahrbahn (die Schienen) wird ja nur in der einen Weichenrichtung befahren, also die Weiche nur einseitig abgenutzt.
Um all dies zu vermeiden, wurde die Zigeunerweiche eingeführt: Die Schwellen sind vollständig ausgeführt, nur sind kein Herzstück, keine Radlenker und keine Weichenzungen nebst Backenschienen und Stellvorrichtung und Verschluss ausgeführt. Die Schienen sind im befahrenen Gleisstrang durchgehend eingebaut und verschweißt.
Sollte dann einmal der Fall eintreten, das der andere Abzweig der
"Weiche" befahren werden muss, werden die Schienen in den entsprechenden Abschnitten durchtrennt, die Befestigung gelöst und die Schienen auf die Aufnahmen im abzweigenden Strang umgesetzt, verschraubt und
verlascht. Wenn dann die Verladung vorbei ist erfolgt der Vorgang andersherum und letztlich ist der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt.
Alles in allem die billigste und am wenigsten bürokratie-aufwändige Form für solche Nutzungen. |
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Das Industriegleis, das sich im Anlagenplan rechts unten befindet,
führt zur Firma Ernteband. Die drei Weichen auf Gleis 3 und 4 dorthin
sowie das Schutzgleis rechts sind Ende 2005 abgebaut worden, die Gleis
selber aber liegen noch (siehe Bild rechts). Doch 2008 sind auch diese
Gleise abgebaut worden, und an dieser Stelle befindet sich der
modernisierte Parkplatz der beiden benachbarten Edeka- und
Deichmann-Läden.
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Zum Schluss ein Bild von der ehemaligen Freiladerampe. Diese befindet
sich im Anlagenplan oberhalb der linken Abstellgruppe. Viele Jahre war
hier ein Baustoffhandel ansässig, jetzt hat die Firma Kärcher hier
einen Mitarbeiterparkplatz errichtet. Die Gleisanlagen befinden sich
links hinter der Leitplanke. |
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